Auf einem See gibt es mehrere schwimmende Plattformen mit winzigen Hütten darauf. Hier leben Urlauber vollkommen spartanisch, angeln, trinken, spielen Karten und lassen sich von Huren verwöhnen, die auf Kanus hin und wieder zu Besuch kommen. Eine hübsche, stumme Frau betreut die Urlauber und versorgt sie mit Lebensmitteln und Ködern. Ein neuer Gast ist da. Der junge Mann ist sehr schweigsam und die stumme Frau verliebt sich in ihn. Der schweigsame Mann ist auf der Flucht, er hat seine Ehefrau aus Eifersucht getötet und will sich hier nun selbst umbringen. Die Stumme will den Mann für sich gewinnen, doch leider hat sich auch eine der Huren in ihn verliebt. Die Stumme hat ein ganz eigenes Rezept, diese Sache zu regeln...
Mal ehrlich, so einen Urlaub würde ich mir wirklich wünschen. Mitten auf einem See, in einer Minihütte, in der man nicht einmal stehen kann, ohne Möbel oder irgendwelchem Komfort. Hier mehrere Tage verbringen, nur mit sich selbst allein, der totale Frieden, die totale Entspannung. Was Schöneres kann man sich im Grunde eigentlich nicht vorstellen. Dies aber nur zur Einleitung.
„SEOM – DIE INSEL“ ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Hollywood nach und nach an Boden verliert. Immer mehr Menschen geht auf, dass dort immer nur die gleichen Geschichten erzählt werden und alles für Massenpublikum zurechtgestutzt wird, immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht. Filme aus dem asiatischen Bereich gehen da andere Wege und auch das neue Filmland Südkorea mischt da kräftig mit. In diesem Filmen kann alles passieren. Alles in Sachen Storyline, Gewalt, Erotik und Dramatik. Abgesehen davon, dass die Geschichten mitunter eh schon eine gewisse Skurrilität haben, so finden immer mal wieder leichte Fantasy-Einflüsse Eingang in die Geschichte, wissen asiatische Filmemacher auch hervorragend mit Stimmung, Bildern und Dramatik umzugehen. „SEOM – DIE INSEL“ gehört dazu. Für mich gehört der Film definitiv zu den Filmen des Jahres, solche Collagen aus Schönheit, Schrecken, Melodramatik und Gewalt gepaart mit einer guten Portion Anspruch gibt es nicht oft.
Die deutsche DVD von Sunfilm präsentiert den Film Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1, Dolby Surround) und Koreanisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Surround) sowie im Bildformat 1:1.78 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Deutsch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Italienisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch und Ungarisch verfügbar. Als Extras gibt es die Trailer, Infos zum Regisseur, ein Making Of, Interviews mit dem Regisseur und den Hauptdarstellern sowie ein Videoclip. (Haiko Herden)
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